03:40 Uhr | 19.04.2024 StartseiteStartseiteKontaktKontaktImpressumImpressumDatenschutzDatenschutz
 

Archiv
21.05.2007, 12:46 Uhr | Übersicht
CDU-Ortsverband Wieda:

Kurort Wieda muss staatlich anerkannt bleiben

Prädikatisierung ist eine Zukunftsfrage - Vernachlässigungen rächen sich.

Wieda. Die CDU-Ratsfraktion hat sich mit dem Thema Prädikatisierung abschließend eine Meinung gebildet und diese auch der Samtgemeindefraktion erläutert. Vorausgegangen waren noch einmal ein Bürgergespräch und die Auseinandersetzung mit Meinungen von Vermietern.
Wir brauchen unsere Überzeugung und den eingeschlagenen Weg nicht korrigieren, so der Partei- und Fraktionsvorsitzende Klaus-E. Gröger.
Wieda ist seit genau 80 Jahren Luftkurort und seit dreißig Jahren Heilklimatischer Kurort.
Heute müssen wir uns die Schuhe anziehen, die uns passen.
Unser Ziel heißt: Anerkannter Luftkurort Wieda.
Wieda hat beste Voraussetzungen, sauberste Luft, bestes Klima, keine Industrieabgase und noch immer gute Rahmenbedingungen.

Das Prädikat Luftkurort ist eine Mindestvoraussetzung, wenn man in Zukunft im Regionalen (Ostharz), nationalen und Internationalen Wettbewerb diese Region am Leben erhalten will. Die aufblühenden Ostblockländer werden neben dem Ostharz gerade auch für unsere Region ein starker Wettbewerb.
Die Kommune hat eine gewisse „Wirtschaftssicherungspflicht“ gegenüber dem Bürger und es ist die Langfristigkeit, die im Vordergrund steht. Wegen der mittel- und langfristigen Bedeutung darf bei der Entscheidung die augenblickliche Haushaltssituation nur eine untergeordnete Bedeutung spielen.

Das Prädikat hat auch weniger mit dem Heute und den jetzt messbaren Vorteilen als vielmehr mit der kommunalen Sorgepflicht gegenüber dem Steuerzahler und unseren Kindern zu tun. Die rhetorische Frage, ob sich ein Gast eher für einen Ort mit Prädikat entscheidet, ist nicht zu beantworten. Vieles läuft im Unterbewusstsein.“ Aber wir greifen doch selbst in das Regal der Markenprodukte, wenn vergleichbare Angebote nebeneinander stehen.“
Wer jetzt nach den Unterlassungssünden der Vergangenheit eine Buchhalterische Entscheidung trifft, verspielt die Zukunft endgültig.
Der Tourismus ist seit den Siebziger Jahren das „ Wiedaer Gewerbegebiet“, als man sich bewusst gegen Industrie entschieden hat und das ist im Jahr 2008 nicht mehr umkehrbar.
Allerdings wird es wirklich Zeit, dieses aufzufrischen. Der Niedersächsische Gemeindebund hat es auch ausdrücklich mit Recht begrüßt, dass Kurorte staatlich anerkannt bleiben müssen.
Wenn der Verwaltungschef davon spricht, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist, dann stellt sich umso mehr die Frage der Gegensteuerung.
Der weitere Rückgang hängt weniger mit der Nachfrage als vielmehr mit dem desolaten Zustand, dem Erscheinungsbild der Gemeinde Wieda und großer werdendem Wettbewerb zusammen. Lieblose Anlagenpflege ohne Fachkompetenz und das Setzen falscher Schwerpunkte.
„Wir haben eine Infrastruktur, die zu erhalten ist und wir müssen uns fragen, wie wir den Trend umkehren um Einnahmeverbesserungen zu erzielen. Der Südharz hat Potentiale, die anderorts nicht gegeben sind. Wir müssen sie nutzen.“
Nur wenn auch das Umfeld stimmt kann der Immobilienwert erhalten werden und es können Pensionsinhaber Nachfolger finden. Aber eben dieses Umfeld gilt es nun in Ordnung zu bringen, kurortgerecht zum einem „Wohlfühl- Ambiente“ zu entwickeln
Dabei ist viel Kreativität und Willen erforderlich und weniger Investitionen. Die die vom Gemeindedirektor viel zitierten Kosten und Mehrkosten sind widerlegbar.
Hier widerspricht die Wiedaer CDU-Ratsfraktion dem Verwaltungschef. Die aufgezeigten Kosten haben wenig mit der Realität zu tun.
Das geforderte Qualitätsmanagement und die Überprüfung der langfristigen Erfüllung der Kriterien kann man nur begrüßen.
Das wird dafür sorgen, dass man nicht unmittelbar nach der Anerkennung vergisst, wozu man sich verpflichtet hat. Genau das haben wir nach der Anerkennung Wiedas als Heilklimatischer Kurort erlebt
Und genau das ist heute unser Problem.

Alle Bestrebungen der Wiedaer CDU-Ratsfraktion, insbesondere die Vorschläge im Rahmen der Haushaltberatungen waren seit mehr als 6 Jahren ausschließlich getrieben von dem Ziel, die Kriterien als Kurort zu erfüllen.
Dazu gehört die Kachelmann Wetterstation genauso wie der barrierefreie Zugang zum Kurhaus, der erst kürzlich von der Mehrheitsfraktion erneut abgelehnt wurde oder die Erhaltung des Schwimmbades. Aber auch Sauberkeit, Anlagenpflege und öffentliche behinderten gerechte Toiletten gehören dazu. Projekte, um den Tourismus zu fördern, Wieda attraktiver zu machen und um Investoren und Neubürger zu werben, wurden von der CDU mehrfach vorgeschlagen.
Ziel ist und bleibt es, Leerstände von Wohnungen und Häusern wieder umzukehren und die Rückentwicklung zu stoppen. Die Verwaltung hat diese Anträge nie kommentiert.
Seit Jahren vermissen wir aber Vorschläge der Verwaltung, wie sie sich die Entwicklung vorstellt.
Umso überraschter stellte man nun fest, dass angeblich klar ist, welche Investitionen erforderlich sind.
Von der Substanz zu leben kann nicht weiter das Ziel sein. Nur wer vom Ertrag lebt hat eine Zukunft.
Das muss unser gemeinsames Ziel sein.
Kriterien mit wenig Finanzmitteln erfüllbar
Eine von der CDU-Fraktion durchgeführte Analyse der Anerkennungskriterien hat erfreulicher Weise bestätigt, dass mit überschaubaren Investitionen und viel kosmetischer Sorgfalt die Kriterien als Luftkurort ohne große Sonder- oder nur dem Tourismus zugewandten Investitionen erfüllbar sind.
Wiedaer Bürger und Neubürger haben auch ein Recht auf ein gepflegtes Umfeld, eine Parkbank und intakte Infrastruktur und das bedeutet ohnehin bestimmte Aufwendungen.

Nicht nachvollziehbar ist der vorgeschlagene Schachzug des Verwaltungschefs, denn die Übertragung der Aufgabe an die Samtgemeinde bringt keine Kostenvorteile. Nur einen Ort zu prädikatisieren, aber in allen drei Orten Fremdenverkehrs- und Kurbeiträge erheben zu wollen führt zu weiteren Einnahmeverlusten..
Diese Mogelpackung lehnt die Wiedaer CDU grundsätzlich ab
„Wir wissen wie schwer heute die Kurtaxe vermittelbar ist“. Das hat einen guten Grund.
Wenn ein Gast zum Beispiel erfährt, dass die Kurtaxe zur Erhaltung der Anlagen aufgewendet wird, dann hat er auch ein Recht, das zu erleben. In diesem Bereich sind die größten Defizite. Selbst wenn dieses Vorgehen rechtlich vertretbar wäre, sind Klagen vorprogrammiert. Nur mit Leistung, Offenheit und Ehrlichkeit kann man Kunden werben, nicht mit Taschenspielertricks.
Die Gemeinde Wieda braucht die Kurtaxeinnahme und bei positiver Entwicklung wird auch der Fremdenverkehrsbeitrag vermittelbar, so die CDU abschließend.

Pressemitteilung des CDU-Ortsverbandes Wieda (Klaus-Erwin Gröger)




| Herbert Miche, 21.05.2007, 12:49 Uhr

News-Ticker
Presseschau
Newsletter abonnieren
Bleiben Sie stets auf dem Laufenden!
Ihre E-Mail Adresse:

Datenschutzhinweis:
Die Speicherung Ihrer E-Mail Adresse für unseren Newsletter wird erst nach Ihrer expliziten Einwilligung auf der Folgeseite vorgenommen. Weitere Informationen zu unserem Newsletter finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
 
   
0.01 sec. | 40590 Visits