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03.09.2006, 16:49 Uhr | Übersicht
Finanzpolitik

Werden wir kaputt gespart?

Ich gebe zu, die Schlagzeile ist nicht neu, aber aktuell ist sie allemal.
Doch wenn nun schon die Bildzeitung in der letzten Woche genauso titelt, formulie-re ich die Frage einmal anders:
Wie viel Sparen ist eigentlich gesund?“

Immer dann, wenn mal wieder gekürzt oder gestrichen wird, müssen zwei Stand-artsätze herhalten.

1. Wir haben kein Geld
2. Wir wollen unseren Kindern keine Schulden hinterlassen.

Also zunächst einmal. Wir waren nie En-tenhausen, wo Dagobert Duck die Geld-mengen mit der Schaufel bewegt hat. Trotzdem konnte in den vergangenen 25 Jahren in Walkenried, Wieda und Zorge beachtliches geschaffen werden, worauf wir stolz sein können.
Stellt sich die Frage, wie weit es mit der
Aussage „Wir wollen unseren Kindern keine Schulden hinterlassen“ her ist.
Ein großer Satz ohne Frage.
Doch wie viel Substanz hat er?

Beispiel Straßenunterhaltung
An dem Beispiel der Straßenunterhaltung soll dieser Frage einmal nachgegangen werden.
Dass die Straßen in der Samtgemeinde Walkenried in einem schlechten Zustand sind und sich die Situation regelmäßig ver-schlechtert, darüber besteht wohl Einigkeit. Über rund 50 laufende Kilometer Straßen-netz verfügen die Gemeinden Walkenried, Wieda und Zorge insgesamt.

Und wie sieht es mit den Unterhaltungs-kosten aus? Gerade einmal 10.000 € jähr-lich je Gemeinde werden ausgegeben.
Wie viele Risse und Löcher kann man da-mit aber reparieren? Bei weitem nicht alle. Das Geld reicht, wenn überhaupt, gerade einmal dafür, in einer einzigen Straße jeder Gemeinde ein paar Löcher zu flicken und Risse zu kitten. Doch was ist die Folge? Die Folge ist, dass kleine Risse und kleine Löcher jährlich größer werden. Für die Behebung dieser Folgeschäden werden wir in der Zukunft weitaus mehr Geld aufwen-den müssen, als es noch jetzt der Fall wäre. Egal, ob dann alle Bürger als Steuerzahler oder einzelne Grundstückseigentümer mit Anliegerbeiträgen direkt zur Kasse gebeten werden. Wegen der jetzt mangelnden Stra-ßenunterhaltung werden wir tiefer in die Tasche greifen müssen.

So viel Sparen ist nicht gesund!
Mit Sparen hat das wenig zu tun.
Oder um die Frage korrekt zu beantworten. So viel Sparen ist nicht gesund.

Jeder Hauseigentümer weiß, dass es besser ist, die Holzfenster alle 7 Jahre zu strei-chen, als sie nach 10 Jahren oder 12 Jahren komplett erneuern zu müssen.

Ein vernünftiger Sanierungsplan gehört her, so Herbert Miche. Und da ist er sich sicher, keine übergeordnete Behörde wird sich diesen notwendigen Investitionen ver-schließen. Es kann doch nicht sein, dass wir uns heute selbst die Schuldenlöcher von morgen graben, weil wir einfach am falschen Ende sparen.

Zukunft jetzt gestalten, dass gilt auch in der Finanzpolitik

Den Wirtschaftsminister zu fragen, wann die Landesstraßen endlich saniert werden, ist gut für einen Zeitungsartikel und das eigene Ego.
Die Gemeindestraßen endlich in Stand zu setzten, ist gut für alle Einwohner.

Handeln statt Reden!




| Herbert Miche, 03.09.2006, 16:54 Uhr

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